01 Dez. 2019
Dezember 1, 2019

Heilpflanzenwissen: Die Goldrute

Die Goldrute regt die Wasserausscheidung über die Niere an und wirkt gleichzeitig entzündungshemmend und schmerzstillend. Dementsprechend hat sie in der europäischen Kräuterkunde eine jahrhundertelange Tradition bei Nieren- und Blasenleiden sowie bei entzündlichen Erkrankungen. Artikel drucken

Schon im 13. Jahrhundert wurde die Goldrute als Heilmittel bei Blasensteinen erwähnt und wurde darüber hinaus – unter anderem von Martin Luther – als entzündungshemmendes und schmerzstillendes Heilmittel sehr geschätzt.

In der modernen Kräuterkunde konnten der Goldrute tatsächlich zahlreiche sehr vielversprechende Effekte zugeschrieben werden, wobei vor allem wegen nachgewiesener harntreibender, entzündungshemmender, schmerzstillender und leicht krampflösender Wirkungen die Anwendung bei Blasen- und Nierenleiden überzeugt. Verantwortlich für diese Wirkungen scheinen die Flavonoide, Saponine und Phenolglykoside (Leiocarposid) zu sein.

Auch bei der Behandlung der Reizblase, zur Vorbeugung von Harnsteinen oder nach einer Harnsteinzertrümmerung kann Goldrutenkraut unterstützend eingenommen werden. Man findet Goldrute zudem in pharmazeutischen Zubereitungen gegen rheumatische Schmerzen.

Mittlerweile haben sich neben der ursprünglich heimischen Echten Goldrute (Solidago virgaurea) hierzulande auch die aus Nordamerika stammende Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) und die Riesengoldrute (Solidago gigantea) eingebürgert. Zur Durchspülungstherapie eignen sich alle drei Pflanzen. Doch während alle drei wassertreibend wirken, enthält nur die heimische Echte Goldrute das entzündungshemmende und schmerzstillende wirksame Leiocarposid.

Anwendungstipps

Für die Zubereitung eines Tees werden zwei- bis viermal täglich je 1 Esslöffel (3 g) des getrockneten Krautes pro Tasse verwendet. Die Einnahme empfiehlt sich sowohl als Tee als auch in Form spezieller Extrakte aus der Apotheke.

Goldrute ist sehr gut verträglich, einzig bei bekannter Allergie auf Korbblütler sollte auf Goldrute verzichtet werden. Bei Ödemen, die durch eine eingeschränkte Herz- oder Nierenfunktion entstehen, eignet sich Goldrute nicht als wassertreibendes Heilmittel.